Autofahren im Alter

Klaus und André Jung von der Fahrschule Jung begeisterten die zahlreichen Anwesenden im Foyer der Stadthalle mit einem humorvollen Vortrag zum Thema ‚Autofahren im Alter‘. Dabei verriet Andre Jung, dass er sich neben seiner 80jährigen Mutter immer noch sicher fühlt. Sie gaben aus ihrer Erfahrung als Fahrschullehrer auch die Probleme ihrer jüngeren Fahrschüler preis.

Sie nannten neuralgische Punkte in der Stadt, bei denen fast 40% der Prüflinge durchfallen. Dazu gehören die Kreisverkehre und manche Einmündungen von Seitenstraßen.

Seit der Einführung des „Grauen Lappens“ 1938 (galt bis 1989.) hat sich enorm viel in Theorie und Praxis geändert

Mit dem alten Führerschein konnte man z.B. Fahrzeuge bis zu 7,5 t fahren, Gespanne bis 18,75 t, Motorräder bis Klasse A1. Fragen in der Theorie sind mit 1040 erheblich umfangreicher geworden. Die Durchfallquote beträgt heute 56% und in der Praxis 35%.

Im Alter gibt es besondere Probleme. Dazu gehören physiologische Veränderungen des Körpers, wie z. B.  Einschränkung der Sehkraft und des Hörens. Aber auch die allgemeine Rücksichtnahme der Verkehrsteilnehmer nimmt ab und der Verkehr wird immer dichter. E-Scooter, Pedelecs und Micro Cars sind in den letzten Jahren dazu gekommen. Nicht nur aus diesen Gründen kommt es bei älteren Verkehrsteilnehmern häufig zu Unfällen. Dabei werden 60% der Unfälle von ihnen selbst verursacht.

Häufige Unfallursachen sind Nichtbeachtung der Vorfahrt, Fehler bei Abbiegemanövern und Wendemanövern, Probleme bei Ein- und Ausfahrten und beim Fahrtstreifenwechsel.

Klaus Jung zeigte großes Verständnis dafür, dass ältere Menschen ihre Selbständigkeit und Bewegungsfreiheit nicht verlieren wollen. Dabei spielt das Auto im ländlichen Raum eine große Rolle. Um im Alter größtmögliche Freude am Autofahren zu haben, sollten jedoch die Sicherheit, die Anforderungen im Straßenverkehr und insbesondere die eigene Gesundheit nicht außer Acht gelassen werden. Ob als Pedelec- oder Autofahrer muss man immer die Verkehrsregeln beachten. Dazu zählte er einige typische Beispiele auf, die oft nicht beachtet werden:

Radfahrer gehören auf den Radweg. Zebrastreifen bieten nur Schutz für Fußgänger. Kreisverkehre innerorts haben keine eigene Fahrradspur. Radfahrer sollten da mittig fahren.

Zum Schluss wies Klaus Jung darauf hin, dass alle Ahauser Fahrschulen Auffrischkurse in Praxis und Theorie für ältere Mitbürger anbieten.

Frau Großmann, Stadt Ahaus und Jutta Schulte, Freiwilligenagentur handfest sowie die Zuhörer im der Stadthalle bedankten sich mit längerem Applaus für die hilfreichen Informationen der beiden Fahrlehrer.

H. Pf.

Bilder: Karola Möller