Rundgang zur Zwangsarbeit in der Jutefabrik Ahaus im Zweiten Weltkrieg

Wann:
24. April 2022 um 15:00 – 17:00
2022-04-24T15:00:00+02:00
2022-04-24T17:00:00+02:00
Wo:
Parkplatz Canisiusschule (Hindenburgallee)
Kontakt:
aktuelles forum, Volkshochschule
02561/95370

“Wir waren nicht freiwillig hier” – so lautet der Titel eines Buches der Ahauserin Elke Große Vorholt (aus dem Jahre 2001) zu den unterschiedlichen Arbeits- und (Über-)Lebensbedingungen von niederländischen “Grenzgängern” und flämischen Zwangsarbeiterinnen sowie von polnischen und sowjetrussischen “Ostarbeiter*innen” in der Ahauser “Jute-Spinnerei und -Weberei van Delden” von 1940 bis 1945. Auf den Erkenntnissen dieser Veröffentlichung fußen die Rundgänge zu den früheren Arbeitsstätten und betriebsinternen Unterkünften und Lagern.
Dabei werden Auszüge aus dem Brief der polnischen Zwangsarbeiterin Antonia Kunik vorgetragen, in dem sie schildert, wie sie und ihre damals minderjährigen Kinder im stacheldrahtumwehrten “Lager Berta” auf dem Betriebsgelände der Jutefabrik mit knapper Not überlebten, während ihre Mutter Eva Kafka den Hunger und die Strapazen der Zwangsarbeit nicht überstand. Ein weiterer Schwerpunkt der Erinnerungsgänge wird das “Arbeitserziehungslager” für Frauen sein, das in der Nähe der Jutefabrik von der Gestapo Münster als brutal geführtes “KZ auf Zeit” unter der SS-Lagerleiterin Emmi Hensen eingerichtet wurde, in dem die junge Dortmunderin Charlotte Delatron ermordet wurde.

Ohne Entgelt

Dozent: Hermann Löhring