Interview mit Karola Voß

Frau Voß durften wir im Rathaus befragen.

Unsere erste Frage betraf die schwierigen Umstände in der Corona-Zeit.

Seit März haben sie und ihr Team sich bereits Gedanken gemacht, wie der Arbeitsablauf im Rathaus gestaltet werden kann. Unter den Umständen hatte sie auch keinen Urlaub geplant. Eigentlich hatte sie auch vor, gerade in der Vorwahlzeit in Ahaus präsent zu sein, z.B. auf Schützenfesten u.Ä. Die fielen nun alle aus. Aber die Pandemie forderte sie als Chef der Verwaltung jetzt besonders. Immer mussten neue Entscheidungen getroffen werden.

Karola Voß stellt sich wieder zur Wahl, weil sie das, was sie in den letzten fünf Jahren angestoßen hat, auch fortsetzen möchte. „Fünf Jahre sind eine kurze Zeit, mit der Erfahrung, die ich jetzt gesammelt habe, kann ich demnächst noch besser für Ahaus arbeiten,“ so die Bürgermeisterin.

„Ich lebe in Ahaus und treffe die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt oder im Café. Dabei habe ich auch immer ein offenes Ohr für ihre Anliegen. Ich habe den Eindruck, dass die meisten mit meiner Arbeit ganz zufrieden sind. Ich bin keinem Parteiprogramm verpflichtet und kann in Zusammenarbeit mit Rat und Verwaltung das Beste für die Bürger voranbringen. Dabei sind mir eine gesunde Umwelt wichtig, aber auch ein gutes soziales Miteinander.

Ein besonderes Anliegen ist für uns das Leben der Senioren in Ahaus.

Für Karola Voß sind die Senioren wichtig. Sie müssen mobil sein, kurze Wege zum Einkaufen und zum Arzt haben. Die Wege in der Stadt könnten noch für Fahrräder und Rollatoren verbessert werden. Da ist schon einiges in der Planung.

Das Angebot für Senioren ist in Ahaus vielfältig. Neben dem Theaterring und dem Treff 55+ gibt es noch zahlreiche andere Möglichkeiten.

Aber auch für junge Familien muss Ahaus attraktiv sein. Die Stadt muss für eine gute Infrastruktur sorgen, so dass es hier auch genug Arbeitsplätze gibt. „Wie schön ist es, wenn die Kinder, die zum Studieren oder zur Ausbildung weggezogen sind, nach Ahaus zurückkehren und hier eine Familie gründen,“ so Frau Voß.

Was kann aber die Stadt dafür tun, dass es sowohl für Familien als auch für Senioren bezahlbaren Wohnraum gibt? Wie steht es mit einem Mehrgenerationenhaus oder so genannten ‚Tiny houses‘?

Es wird vieles angedacht, so die Bürgermeisterin. An der Schorlemerstraße will ein Investor ein Mehrgenerationenhaus errichten. Die Anwohner haben teils Vorbehalte, die Stadt unterstützt das Vorhaben, da zusätzlich attraktiver Wohnraum geschaffen wird.

Eine Mischbebauung mit Einfamilienhäusern, Mehrfamilienhäusern und auch einem Areal für Tinyhäuser in Wüllen soll zu Gunsten von Einfamilienhausgrundstücken entfallen.

Die Möglichkeiten einer Kommune sind beschränkt. Maßgeblich liegt es in der Hand von Grundstückseigentümern oder Investoren, ob Sozialwohnungen gebaut werden.

Die Stadt hat in der Vergangenheit zwei größere Grundstücke zum Verkauf angeboten mit der Auflage, sozialen Wohnraum zu schaffen. Bislang ohne Ergebnis, so die Bürgermeisterin.

Letztlich liegt es in der Hand des Grundstückseigentümers, ob er Sozialwohnungen baut oder nicht.

Die Stadt hat deshalb zwei größere Grundstücke zum Verkauf angeboten mit der Auflage, günstigen Wohnraum zu schaffen. Kein Interesse bei den Investoren, so die Bürgermeisterin.

Zum Schluss wollten wir noch wissen, was eine Bürgermeisterin in ihrer Freizeit macht.

Sie liest gerne, geht spazieren und trifft ihre Freundinnen. Aber ab September wird es noch eine andere Freizeitbeschäftigung geben. Frau Voß wird im September Oma. Ihre Tochter bekommt Zwillinge.

Vielen Dank für das Interview.