„Kommen Sie ruhig in meinen Laden, wir werden ihr Hörgerät festtackern“, antwortete Audiotherapeutin Annika Litmeier scherzhaft auf den Einwand eines Zuhörers, der sein Hörgerät nicht trägt und in der Schublade hat, weil es ihm dauern von den Ohren fällt.
„Aber ernsthaft“, so die Hörakustik Meisterin, „mit dem Hörgerät kaufen sie für sechs Jahre den Service mit. Wir passen die Geräte an und stellen es auch neu ein, wenn’s sein muss. Und auch für Ihre Ohren gibt es bestimmt eine Lösung, ohne Tacker“, meinte sie lachend an den Zuhörer gewandt.
Sybille Großmann, die Seniorenbeauftragte der Stadt Ahaus, und Jutta Schulte von der Freiwilligenagentur „handfest“ hatten zu diesem Vortrag des Treff 55+ eingeladen.
„Wir stellen fest, wir sehen schlecht, und kaufen eine Brille und setzen sie auf, kein Problem. Aber das schlechte Hören geht schleichend. Man möchte nicht auffallen und nicht immer nachfragen“, weiß Annika Litmeier. So auch eine alte Dame von 76, die letztens in ihren Laden kam: „Ich brauch noch kein Hörgerät. Ich bin noch nicht alt!“ war ihre feste Meinung. Als sie aber mal ein Hörgerät ausprobierte, öffnete sich eine ganz andere Welt für sie. Sie hörte wieder die Vögel zwitschern und verstand auch ihren Mann sofort.
Unser Gehör ist empfindlich und eines unserer wichtigsten Sinne. Im Laufe des Lebens verschlechtert sich die Leistung aller Sinne und auch die Leistung des Hörvermögens nimmt ab. Eine Schwerhörigkeit kann daraus folgen und Geräusche und Sprache können nur eingeschränkt wahrgenommen und verstanden werden.
Aber gutes Hören gehört zur Lebensqualität, zur Teilhabe an der Gesellschaft. Wenn mehrere reden, ist es für Schwerhörige sehr schwer, dem Gespräch zu folgen. Sie schotten sich ab.
Ein unverbindlicher Hörtest beim Hörakustiker kann schnell gebucht werden und dauert nur knapp 15 Minuten. Und die Geräte, die von den Kassen bezahlt werden, haben heute schon einen sehr hohen Standard.
Annika Litmeier ist Hörakustik Meisterin, Audiotherapeutin und Inhaberin des Geschäfts „Hörleben Akustik Litmeier“ in Schöppingen. In ihrem Vortrag ging es ihr vorrangig um die Aufklärung und einem frühzeitigen Erkennen sowie der Prävention von Hörverlusten. Hierzu erklärte sie ausführlich mit anschaulichen Bilder die Funktion des Ohres, Anatomie und der Verknüpfung zum Gehirn und zeigte dies an praktischen Beispielen aus dem Alltag.
Natürlich hatte sie noch anschließend Zeit für Fragen aus dem Publikum. Sie hatte auch eine Auswahl von neuen Hörgeräten dabei und erklärte die Vor- und Nachteile der verschiedenen Modelle.
Sybille Großmann bedankte sich bei ihr und meinte abschließend: „Mit der Begeisterung, mit der sie Ihr Thema vorgetragen haben, muss Ihr Beruf auch wohl Ihre Berufung sein.“
Der herzliche Applaus des Publikums bestätigte sie.