Dafür sorgen die Maßnahmen, die der Bauhof der Stadt auf Initiative des Arbeitskreises „Grünes Ahaus“ in Krefters Busch vorgenommen hat.
Nachdem Anfang des Jahres ein ganzes Stück des Waldes auf der Ecke Vredener Straße / Hof zum Ahaus abgeholzt worden war, reagierten viele Bürger mit Entsetzen. Über die Notwendigkeit der Maßnahme ist hinlänglich berichtet worden. Aber die Gruppe „Grünes Ahaus“ richtet den Blick in die Zukunft. Sie entwickelte ein Konzept und stellte konkrete Maßnahmen vor, die der Bauhof mit seinen Mitarbeitern und ihren Maschinen umsetzte.
Der verlorene Lebensraum für Vögel und Insekten musste erhalten, bzw. wiederhergestellt werden. Dazu sollte das Schlagholz liegen bleiben, die Baumwurzel nicht gerodet und der Boden nach der Nutzung durch schwere Maschinen wieder aufgelockert werden.
Eine auffällige Maßnahme war die Errichtung sogenannter Benjeshecken rund um die abgeholzte Fläche. Zwischen Eichenpfählen wurde der Baumschnitt aufgeschichtet. „Was soll denn das?“, wunderte sich da mancher Ahauser. Diese Hecken mit Totholz bilden eine ideales Brutgebiet für Vögel und Rückzugsgebiet für Kleintiere und Käfer.
Eine andere Besonderheit ist der sogenannte Käferkeller, eine Insel mit senkrecht aufgestellten Baumstämmen, die im Boden langsam verrotten und einen Siedlungsplatz für eine große Vielfalt von Insekten, Würmern und Spinnentieren bieten soll. Aber auch Vögel und kleine Säugetiere können die Insel aus Totholz als Lebensraum und Futterquelle nutzen.
Am letzten Freitag trafen sich die Aktiven des Arbeitskreises „Grünes Ahaus“ und des NABU, um die Benjeshecken zu beschneiden und mit blühenden Pflanzen wie Waldrebe, Geißblatt, Fingerhut, Ginster und Hopfen anzureichern. Vor die Hecke hatten Mitarbeiter des Bauhofes schon Sträucher gesetzt. Auch einige Bäume und Stecklinge sorgen dafür, dass die Fläche wieder aufgeforstet wird.
„Die Benjeshecken aus Totholz werden, mit heimischen Pflanzen und Ranken durchsetzt, bald wieder grünen und blühen und es wird darin summen und brummen“, hofft die Gruppe „Grünes Ahaus“. Aber, auch das ist der Gruppe klar, sie können die Natur nur stärken, wenn sie ganz viele Nachahmer/innen und Unterstützer/innen finden.
Für Interessierte gibt es weitere Informationen zum „Runden Tisch Nachhaltigkeit“ auf der Homepage: https://rundertisch-nachhaltig-ahaus.de
Fotos: Rudolf Schmitz
Info von „Grünes Ahaus“
Warum haben wir als Gruppe „Grünes Ahaus“ auf der abgeholzten Fläche das Projekt Benjeshecken und Käferkeller angestoßen?
Ziel ist es, der Natur nicht nur Holz zu entnehmen, sondern möglichst viel Biomasse im Kreislauf der Lebensgemeinschaft „Wald“ zu belassen. Absterbende Baumstümpfe verrotten langsam, Pilze, Mikroorganismen und viele kleine Helfer lassen fruchtbaren Waldboden entstehen, der Nahrung für die gepflanzten Setzlinge bildet. Die Hecken aus Totholz sind eine nachhaltige Begrenzung der abgeholzten Fläche zur Straße, die Staub, Abgase und Wind abfängt und nach dem allmählichen Verrotten von oben mit Astmaterial nachgefüllt werden kann. Sehr praktisch und nachahmenswert!
Heiße Sommer zeigen uns besonders gut, wie sehr wir Menschen den Wald brauchen, die „Wohlfahrtswirkungen des Waldes“ sind umfangreich und fordern den Schutz des Waldes, besonders auch in der Nähe von Wohnsiedlungen. Mit dem Ziel eines möglichst gesunden Waldes mit einer größeren Artenvielfalt und um das Artensterben zu bremsen versuchen die Mitglieder der Gruppe „Grünes Ahaus“ auf öffentlichen Flächen und im eigenen Garten Stellen mit Baum- oder Strauchschnitt für einheimische Tiere und Insekten einzurichten.
Aber, auch das ist der Gruppe klar, wirksam können sie die Natur nur stärken, wenn sie viele Nachahmer/innen und Unterstützer/innen finden. Sie hoffen darauf, dass die Besuchenden den Wald respektvoll und schonend behandeln, insbesondere auf den offiziellen Wegen bleiben, um die Lebewesen des Waldes nicht zu stören.
Gruppe „Grünes Ahaus“