Anlässlich des Jahrestages der Pogromnacht 1938 lädt die Stadt Ahaus am 9. November zu einer Gedenkveranstaltung vor dem Juweliergeschäft Engels, dem Standort der ehemaligen Ahauser Synagoge, ein. Die Veranstaltung beginnt um 15 Uhr an der Gedenktafel vor dem Geschäft mit einer Ansprache der stellvertretenden Bürgermeisterin Maria Woltering. Das anschließende Programm wird gestaltet von Schülerinnen und Schülern der Anne-Frank-Realschule Ahaus, des Berufskollegs Canisiusstift Ahaus und Mitgliedern des VHS-Arbeitskreises Ahauser Geschichte 1933-1945. Das Schulorchester der Anne-Frank-Realschule wird für den musikalischen Rahmen sorgen.
In der schicksalhaften Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 fielen im gesamten Deutschen Reich Synagogen Brandanschlägen zum Opfer. Jüdische Wohnstätten und Geschäfte wurden zerstört, ihre Inhaber misshandelt und in Konzentrationslager verschleppt. Auch in Ahaus erlebten jüdische Bürgerinnen und Bürger diese Gräueltaten hautnah und wurden Ahauserinnen und Ahauser auch unter den Tätern. Doch es waren nicht ausschließlich jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger, die unter den Nationalsozialisten litten. Deutschlandweit wurden auch Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, Menschen mit Behinderungen, Priester, Personen des Widerstands und viele weitere dem Regime zum Opfer.