Protest und Widerstand für Ahaus

Im Rahmen unserer Berichterstattung über das bürgerschaftliche Engagement in Ahaus hat uns der Pressesprecher der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“ e.V. Felix Ruwe einen Einblick in die Entwicklung des Vereins gegeben, der in diesem Jahr seit 45 Jahren besteht. Nahezu zeitgleich hat sich auch die Unabhängige Wählergemeinschaft gegründet, die ähnliche Ziele auf dem politischen Weg im Rat der Stadt Ahaus verfolgt.
Von den Gründungsmitgliedern sind noch viele aktiv, obwohl auch einige bereits verstorben sind. In den Anfangsjahren wurden dem Verein, als auch einigen Mitgliedern Steine in den Weg gelegt. Inzwischen haben aber sowohl der Rat, als auch die Verwaltung der Stadt Ahaus die wertvolle Arbeit der Bürgerinitiative anerkannt.
Bis dahin war es aber ein weiter Weg des gewaltlosen Widerstands, um mit Blockaden den Castortransport zu verhindern oder zumindest zu erschweren. Ein für Ahaus großes Ereignis war der Castor-Transport von Gundremmingen im Jahre 1998, bei dem sich die Bürgerinitiative einem Großaufgebot von mehr als 20.000 Polizisten gegenübersah. Atomkraftgegner aus der gesamten Republik waren angereist. Selbst die „Toten Hosen“ aus Düsseldorf unterstützten die Demo mit Musik von einem Lkw, der jedoch durch Reifenstecher schnell aus dem Verkehr gezogen wurde. Auch Einkesselungen, Gefangennahmen und rechtswidrige Bußgeldverfahren konnten den Protest nicht stoppen.
Die Bürgerinitiative Ahaus ist mit anderen Anti-Atom- bzw. Umweltbewegungen gut vernetzt und konnte auch durch Hintergrundinformationen und Aufklärung, z.B. auf Kirchentagen, die Zahl der Atomkraftgegner weiter erhöhen.
Auch wenn Ende dieses Jahres die letzten deutschen Atomkraftwerke abgeschaltet werden, so ist – laut Felix Ruwe – die Arbeit noch nicht beendet. Ahaus und das ganze Westmünsterland ist bei der aktuellen Suche nach einem Endlager immer noch im Gespräch. Und wie man bei den Bestrebungen im EU-Parlament sieht, gibt es schon den Versuch, der Atomkraft einen ökologischen und umweltfreundlichen Anstrich zu geben, um die Zeit wieder zurückzudrehen.
Die Bürgerinitiative ist mittwochs von 17.00 bis 18.00 Uhr in ihrem Büro an der Bahnhofstraße 27 zu erreichen. Außerdem kann man aktuelle Informationen auf der Webseite www.bi-ahaus.de finden.

Bilder ©BI-Ahaus