„Kommen Sie mir ja nicht mit dem Enkeltrick!“

Das waren die Worte der rüstigen Rentnerin, als sie 20.000,00 € in bar von ihrem Sparkonto abheben wollte. „Ich bin schon dreimal sieben!“ Die Bankangestellte blieb hartnäckig. Und sie hatte recht, bei weiterem Nachfragen wurde die Kundin doch unsicher und erkannte, dass sie betrogen werden sollte.
„Die Bankangestellten werden regelmäßig geschult und für solche Fälle sensibilisiert,“ so Ingmar Wenzel, Regionalleiter der Sparkasse im Gespräch mit unserer Redaktion. „Bei Zweifel` gibt es einen Leitfaden, der am Schalter immer bereitliegt. Den kann man den Kunden vorlegen und der enthält Fragen wie:
‚Sollen Sie das Geld einem Unbekannten übergeben?‘ ‚Sollen Sie das Geld noch heute übergeben?‘ ‚Wurden Sie zu Ihren Vermögensverhältnissen befragt?‘ Wenn eine Frage mit ‚Ja‘ beantwortet wird, ist Vorsicht geboten.“
Die Betrüger kämmen regelmäßig die Telefonbücher durch und suchen nach Namen, die auf ältere Mitbürger schließen lassen. Namen wie „Hildegard, Josef oder Karola“ lassen auf ein gewisses Alter und ein leichtgläubiges Opfer schließen.
Der typische Anruf beginnt meistens mit der Frage: „Rate mal wer dran ist?“ Oft sind die alten Leute verunsichert und gehen auf das Ratespiel ein. Dann werden sie in ein Gespräch verwickelt, in dem der Anrufer eine Notlage vortäuscht und dringend schnelle finanzielle Hilfe braucht. Natürlich kann er nicht selbst kommen und schickt eine ‚Vertrauensperson‘ zur Geldübergabe.
„Es gibt aber auch noch andere perfide Methoden, um ahnungslose Rentner aufs Kreuz zu legen“, warnt Wenzel. Er meint das sogenannte ‚Spoofing‘. Da geben sich Anrufer als Bankmitarbeiter aus, um so an die Kontodaten zu kommen. „Echte Bankmitarbeiter werden nie telefonisch persönliche und Kontodaten abfragen. Sofort auflegen!“ rät der erfahrene Banker.
Auf der Homepage der Sparkasse gibt es weiter Tipps zur Vorbeugung und Links auf Seiten der Bundesregierung und der Polizei.
Zwar meinte letztens noch ein oberschlauer Zeitgenosse: „Wie kann man nur so dumm sein und auf solche Tricks hereinfallen?“ Aber bekanntlich schützt Alter nicht vor Torheit.
Bleiben Sie wachsam!

Nützliche Links:

Aktuelle Sicherheitswarnungen der Sparkasse

PHISHING: CHECKLISTE FÜR DEN ERNSTFALL

„Rate mal, wer dran ist“ ist ein ausführlicher Leitfaden der Bundesregierung, der über Strategien von Straftätern gegenüber älteren Menschen aufklärt.

Ein gutes Erklär-Video bietet die Seite „Sicher surfen im Netz“

 

rtz