Zwischen- und Endlagerung müssen zusammen gedacht werden
Das Nationale Begleitgremium (NBG) bot an zwei Tagen (13. und 14. September) in Ahaus mehrere Debattenforen rund um das Thema Zwischenlagerung und Endlager von Atommüll in Deutschland. Der Standort für ein Endlager für hoch radioaktive Abfälle wird in Deutschland noch gesucht. Bis dieser gefunden ist, müssen Brennelemente und sonstige radioaktive Stoffe in sogenannten Zwischenlagern gelagert werden. Ein zentrales Zwischenlager befindet sich in Ahaus und wird von der bundeseigenen BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung betrieben. Dort werden ausgediente Brennelemente aus Atomkraftwerken (AKW) und Forschungsreaktoren sowie schwach- und mittelradioaktive Abfälle aufbewahrt, die beim Betrieb und der Stilllegung von AKW anfallen. Wie sehen Politik, aber auch Zivilgesellschaft und Vertretund von Bürgerinitiativen die Zwischenlagerung vor der Endlagerung? Das war die Frage, zu der auf Einladung des Nationalen Begleitgremiums auf zwei Veranstaltungen zahlreiche Gäste debattierten. Die Redeliste umfasste die Bürgermeisterin von Ahaus, Karola Voß, ebenso wie Silke Krebs, zuständige Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.
So stellte Karola Voß klar, dass aus Sicht der Stadt Ahaus die belasteten Abfälle aus Atomkraftwerken, Forschungsreaktoren, etc. an den bisherigen Standorten bis zu einer endgültigen Lösung verbleiben sollten, um unnötige Transporte zu vermeiden. Auch Hartmut Liebermann und Felix Ruwe, langjährige Aktive der Bürgerinitiative „Kein Atommüll in Ahaus“, nutzten die Gelegenheit fachlich fundierte, aber auch kritische Statements und Fragen zu äußern. Die BGZ war durch den Vorsitzenden der Geschäftsführung Dr. Ewold Seeba und weitere verantwortliche Mitarbeitende vertreten, die Informationen zu den wichtigsten betrieblichen Themen, zum BGZ-Forschungsprogramm zur verlängerten Zwischenlagerung und den Kommunikationsaktivitäten der BGZ gaben. Auch dabei: Nadine Heselhaus, MdB (SPD), Nina Andrieshen, MdL NRW (SPD), Alexandra Schoo, Mitglied Landesvorstand Grüne NRW sowie zahlreiche Ratsmitglieder der Stadt Ahaus. Klaus Brunsmeier, NBG-Mitglied aus Nordrhein-Westfalen: „Es ist eine gute Nachricht für NRW, dass der geplante Export von hoch gefährlichem Atommüll aus Jülich in die USA so gut wie abgesagt ist, ein Transport von Jülich nach Ahaus nur noch mitgeplant wird, der Bau eines neuen Zwischenlagers in Jülich ganz oben auf der Agenda der NRW-Landesregierung steht und die Verbringung des Atommülls aus dem Forschungsreaktor in Garching bei München nach Ahaus nun erst einmal rechtlich geprüft wird“.
Denn in einem Punkt waren sich alle Beteiligten einig: Unnötige Atommülltransporte müssen vermieden werden.
Die NBG-Ko-Vorsitzenden Miranda Schreurs und Armin Grunwald:
„Wir haben viel gelernt an diesen beiden Tagen in Ahaus. Der Arbeit aller Beteiligten – ob von der Bürgerinitiative, dem Stadtrat oder der BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung – zollen wir Respekt. Das NBG bedankt sich bei allen Menschen, die sich aktiv eingebracht haben und bei der Stadt Ahaus für ihre umfassende Unterstützung bei der Realisierung der gelungenen Veranstaltung.“