„Nein, wirklich, meinen Sie mich?“ staunte Nicole Weber aus Mönchengladbach, als sie und ihr Mann vom Leiter des Schulmuseums mit einem Blumenstrauß überrascht wurden.
In der letzten Woche, so Rudolf Schmitz, waren alle Museumsaufsichten gespannt, wann denn endlich die 175000 erreicht würden. Freitagabend fehlten nur noch zwei. Und am Samstag kamen dann die beiden Besucher, als R. Schmitz Aufsicht im Museum hatte. Aber nicht nur einen Blumenstrauß hatte er für die Jubilare vorbereitet. Auch eine alte Schultafel und ein Ahaus Gutschein wurde ihnen geschenkt.
„Darf ich die Tafel behalten?“ fragte Gunther Weber erstaunt. Und ergänzte sofort: „Die hänge ich mir übers Bett!“ Und seine Frau: „So viel Glück! Wir haben noch nie etwas gewonnen!“
Die beiden machen einen Kurzurlaub und sind als Camper unterwegs. Erst besuchten sie Zwillbrock und dann als nächste Sehenswürdigkeit, die Google ihnen empfohlen hatte, das Barockschloss Ahaus. Auf der Suche nach einem Eingang kamen sie an die Tür des Schulmuseums und wunderten sich nicht schlecht, als sie so herzlich empfangen wurden.
So geht es sicher vielen, so Museumsleiter Schmitz. Das Schloss ist nicht zu besichtigen, aber viele Besucher freuen sich dann über das kleine feine Schulmuseum, das Winfried Bergen vor 21 Jahren im rechten Torpavillon einrichten durfte. Der ehemalige Schulleiter der Aabachschule hat gesammelt, was in modernen Schulen nicht mehr gebraucht wurde und es liebevoll im Pavillon arrangiert.
Das sind z. B. Schreibhefte von 1947, zum Schutz in Zeitungspapier eingefasst, Aufsatzhefte von 1905 in Sütterlin geschrieben, so sauber wie gedruckt oder handgeschriebene Kochbücher und ein wertvolles Lexikon aus dem Jahre 1901.
Die Nachricht vom 175000. Besucher erfüllte Winfried Bergen mit Stolz aber auch mit Dankbarkeit. So sei es auch ein Verdienst der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter, die das Museum mit Leben füllen und für die Besucher offenhalten.
Die Besucher kommen nicht nur aus Deutschland. Die Eintragungen in den Gästebüchern stammen aus Holland, Japan, Russland, Amerika, Korea und vielen anderen Ländern. Viele Ahauser führen ihre ausländischen Gäste zum Schulmuseum. So stehen unter den Eintragungen in chinesischer oder kyrillischer Schrift gottseidank auch die Übersetzungen, die immer wieder zeigen, wie sehr die Ausstellung bei den Besuchern Anklang gefunden hat.
Auch viele Radfahrer machen einen Abstecher zum Schloss und freuen sich, dass die Tür zum Schulmuseum offensteht. So auch die Familie aus Bottrop.