„Wieviel Versicherungsschutz braucht der ältere Mensch?“

Das war das Thema der ersten Veranstaltung von Treff 55+ unter Coronabedingungen. Dazu hatten Sybille Großmann und Angelika Litmeier am 2. 9. in die Stadthalle eingeladen.
Frau Großmann begrüßte als Referenten Herrn Neubert, einen neutralen Rechtsberater von der Verbraucherzentrale Gronau.
Sein Leitsatz war: Richtig versichert – viel Geld gespart.
Es gibt 170 Anbieter und 250 000 Leute die Versicherungen verkaufen wollen.
Herr Neubert rät, sich nicht auf Vergleichsportale zu verlassen, denn die sind auch Verkaufsportale. Jeder sollte genau schauen wieviel Versicherungsschutz er braucht und wieviel Versicherungsschutz er will. Man könne Risiken nicht auf die Versicherung abwälzen, aber sie macht Risiken planbar.
Jede Versicherung bietet alles vom Basis-bis zum Premiumpaket an.
Welche Versicherungen sollten nun Senioren haben?
– eine private Haftpflichtversicherung ist lt. Herrn Neubert unabdingbar für jeden.
– ebenso eine Krankenversicherung (seit 2009 Pflicht). Hier gibt es
viele Möglichkeiten für Zusatzpolicen, bei denen man genau
prüfen soll, ob sie sinnvoll sind. Bei einer Zahnersatzpolice wird
statistisch nur das ausbezahlt, was einbezahlt wurde.
– eine Pflegeversicherung, ob private Pflegezusatzversicherung oder
Pflegetagegeld ist angebracht, wenn man weiß, dass es im
Rentenalter eine Lücke zwischen Kosten für das Alten-Pflegeheim
und der Rente/Pflegegeld zu schließen gilt.
Eine Sterbegeldversicherung „lohnt“ sich nur, wenn die durchschnittliche Lebenserwartung nicht erreicht wird. Lebt man über das statistische Lebensalter hinaus, ist sie ein gutes Geschäft für die Versicherung.
Seniorenunfallversicherungen sind, nach Meinung von Herrn Neubert, ein klassisches Geschäft mit der Angst.
Bei Lebensversicherungen, bei denen die nicht garantierten Leistungen schrumpfen, lohnt es sich evtl. sie beitragsfrei zu stellen.
Alle 5 Jahre sollte man seine Versicherungen überprüfen, dabei aber beachten, dass bei einem Wechsel Sonderkonditionen nicht mitgenommen werden. Bei der Autoversicherung lohnt sich eine jährliche Überprüfung.
Herr Neubert versuchte auf lockere Art, anhand von Beispielen, das „trockene“ Thema Versicherungen abzuhandeln. Wer noch Fragen habe, könne sich gerne bei ihm in der Verbraucherzentrale Gronau beraten lassen.